Was soll ich sagen?
Tage, ja Wochen, nein MONATE vorher beginnt es in den Köpfen von unendlich vielen kreativen, verrückten und unglaublich sympathischen Geschöpfen an zu dampfen! Während andere Leute im Frühsommer damit beschäftigt sind ihren Sommerurlaub zu planen machen sich andere Sorgen über Gepäck, Swaps und das perfekte Outfit…
Gefühlte sechs Monate wird nachgedacht wie man anderen eine Freude machen kann, den Koffer am besten packt und vor allem wie es wohl sein wird…. was erwartet mich vom 16. bis 18. Oktober in einer der schönsten Hauptstädte Europas?
Aber fangen wir vorne an….
Es begab sich am Mittwoch, der 15. Oktober 2014 um 20.17 Uhr Ortszeit:
Hektisch, genervt und auch irgendwie glücklich wird vom letzten Kundentermin der Woche in die heimische Mini-Wohnung gestolpert. Während in anderen Familien bereits der Tisch abgeräumt wurde und es Zeit ist es sich gemütlich zu machen geht es in einem beschaulichen südbadischen Dorf erst richtig los!
Es ist der Abend vor dem Tag! Dem Tag auf den man gefühlte Wochen und Monate hingearbeitet hat nur um sich fragenden Blicken von Lebensgefährten und anderen Familienmitgliedern auszusetzen. Warum nochmal verbringst du Stunden damit irgendwelche S-W-A-P-S zu „basteln“ und was nochmal werdet ihr da die nächsten Tage tun???
Fragen über Fragen die nur teilweise am vergangenen Wochenende eine Antwort erhielten und so wohl hundertfach gestellt wurden.
Während sich manch ein männlicher Mitbürger sicherlich der schier unlösbaren Aufgabe von einem VW Golf, vier Mädels und jeder Menge Gepäck ausgesetzt sehen würde gab es in diesem Moment nur eines an dass gedacht wurde! Egal wie lange es geht und egal was für ein Aufwand es ist, NICHTS darf vergessen werden! Es stellte sich also nicht die Frage wie hungrige Mäuler, die sehnlichst auf die Heimkehr der Frau gewartet hatten, gestopft werden. Es war egal ob nun bereits 20.33 Uhr war und vor allem war es egal in welchem Zustand die Wohnung verlassen werden würde.
Mit noch schmerzenden Muskeln ( Frau hat ja nichts besseres zu tun wie nen Halbmarathon zu laufen) ging es also los! Das Kofferpacken viel vergleichsweise schnell und merkwürdig einfach aus und die Frage nach dem vergessenen Teil sollte mich 24h lang nicht loslassen!
Die richtige und vor allem Verkehrs-Rowdy-und-Schallgeschwindigkeit-Sichere Verpackung für Swaps und andere Geschenke stellte sich an manchen Stelle dann doch evtl. etwas komplizierter dar… aber eine SU-Demonstratorin gibt niemals auf! NIEMALS!
Es ist unnötig zu erwähnen dass gegen 22.00 Uhr Ortszeit noch kein Essen auf dem Tisch stand und die Damen von heute noch immer in den fürchterlich unbequemen Pumps und passendem Blazer durch die Mini-Wohnung huschte…. zwischendurch ergab sich wenigstens ein glücklicher Umstand. Der männliche Part hatte beschlossen bereits sämtliche unnötigen Utensilien aus dem Transportmittel zu entfernen um so die Ladung später in Rekordzeit einräumen zu können! Die Kiste der unnötigen Utensilien entsprach dann ungefähr der Größe des gepackten Koffers und löste verzweifeltes Kopfschütteln und Augenrollen aus das gekonnt ignoriert wurde.
Pünktlich um 23.46 Uhr fiel eine nicht annähernd satte, total verwirrte und völlig kaputte SU-Demonstratorin ins Bett, hatte doch noch selbst das Auto beladen, Brote geschmiert, geduscht, geflucht und gelacht und war froh endlich schlafen zu können!
Donnerstag, der 16. Oktober 2014 um 02.45 Uhr Ortszeit:
Riiiiiiiiiiiiinnnnnnggggg, Riiiiiiiiiiiiinnnnnnggggg, Riiiiiiiiiiiiinnnnnnggggg!!!!
In einer Nanosekunde der Unaufmerksamkeit hatte sich der Wecker ins Schlafzimmer geschlichen. Das linke Auge noch auf Halbmast versucht das rechte Auge verzweifelt diese eine Taste zu finden! Die Taste die vor grösseren Auseinandersetzungen retten soll, die verhindern soll dass Unbeteiligte und zudem völlig unschuldige Mitmenschen an einem ARBEITSTAG geweckt werden.
Ich möchte an dieser Stelle den körperlichen, nervlichen und seelischen Zustand meiner Selbst nicht näher definieren oder erläutern. Wichtig ist die Tatsache, dass pünktlich um 3.47 Uhr das geliebte Golfi vom Hof rollte und die Augen mittlerweile in der Lage waren andere Verkehrsteilnehmer zu erkennen.
Um nun den Ärger, den Frust und die beinahe Verzweiflung nicht ein zweites Mal durchleben zu müssen reduziere ich den Kommentar auf die Tatsache dass bereits um diese Uhrzeit nur Fahranfänger auf den Strassen anzutreffen sind!
So kam ich also erst nach einer gefühlten Ewigkeit, einer Fahrt über Feldwege und netten Begegnungen mit Füchsen in Weil an um Lisa einzusammeln. Wie es sich für große Schwestern und Demo-Mama’s gehört war der Kaffee schon gerichtet und die Koffer, Kisten und Taschen standen schon bereit! Der Aufenthalt war also auf das Minimum reduziert und schleunigst sind wir weiter. Schließlich stand auch Anke in den Startlöchern!
Es wäre vermessen zu behaupten mit drei Damen wäre der Kofferraum schon voll gewesen. Während wir beim Einsteigen also noch schnell Fritten-Bestellungen aufnahmen gab es da noch Nicole!
Auch hier erwähne ich die Zustände auf der Bundesstrasse 27 nicht weiter und mache einen grossen Sprung Richtung Beilstein und damit 08.30 Uhr Ortszeit….
Es war also soweit, es war wieder da! Dieses Gefühl dass einem immer dann in den Bauch kommt wenn es zur Convention von Stampin‘ Up geht. Lachen, Freude, Erwartungen und auch ein wenig Angst. Angst vor Enttäuschungen und Zweifeln…
Die Autobahnen, Flughäfen und Bahnhöfe gehörten uns, hundertden von SU-Demonstratoren die ein gemeinsames Ziel hatten. Brüssel! Frauen die sich von ihren Lieben verabschieden um drei Tage lang die Welt zu erobern… eine Welt in der Stanzen an Bäumen wachsen, Stempel Grundnahrung sind und Kreativität höchstes Gesellschaftsgut.
Eine lustige, kurzweilige, interessante und von Reifendruck geprägte Fahrt stand vor uns und niemand konnte uns in diesem Moment aufhalten. Nicht einmal sämtliche Baustellen die es auf den deutschen Autobahnen gibt und sich in Luft auflösen nachdem die Landesgrenze überquert wird. Kein Verkehrschaos deluxe mit 5 Sternchen in Brüssel und keine Männer die der berühmtesten Figur von Brüssel Ehre gebühren und sie nachstellen. NICHTS!
Dieser eine Moment wenn du den Schlüssel zu deinem Loft umdrehst und die Tür öffnest. Das Kreischen und Jubeln, die für Männer schier nicht zu ertragende Welle von Glückseligkeit wenn du mit deinen Swaps in einer Wohnung über den Dächern von Brüssel sitzt und Freundinnen um dich hast. Dieser eine Moment sollte also mit der schönste in diesen drei Tagen werden!
Wir waren also glücklich, glücklich in Brüssel zu sein, glücklich ein so traumhaftes Appartement bewohnen zu dürfen und glücklich drei Tage zusammen verbringen zu können.
Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet hatten gönnten wir uns erstmal Kaffee und Kuchen um richtig anzukommen! Es kommt ja nicht oft vor dass wir uns außerhalb vom Workshops oder Teamtreffen alle sehen können und so ist die Convention auch immer eine Flucht aus dem Alltag um gemeinsam mit Freundinnen ein paar Tage zu verbringen. Die Convention rückt in solchen Momenten in den Hintergrund und es wird nach Lust und Laune getratscht und gelacht…
Aber es war dann auch Zeit das Auto in ein sicheres Parkhaus zu bringen und endlich all die kreativen und vor Vorfreude verrückten Damen und Herren zu treffen! Also ab zum geliebten Golfi und dann gleich los zum Square Brussels Meeting Centre. Dem Ort von dem hunderte Frauen die letzten Nächte geträumt haben… einem Betonklotz mitten in der Stadt der nur so vor Leuchteffekten strotzt und die nächsten Tage unser zu Hause ersetzen soll…
Es ist nicht so dass all die Menschen die nichts mehr zu Hause halten konnte, sondern nur die Gier nach Kreativität führte, immense Erwartungen haben. Es ist auch nicht so dass man von Betonklötzen voller Stempel, Papier und Farbe träumt… ABER es ist so, dass jedes Mädchen egal wie alt es sein mag von herzlichen Willkommen Bannern, Dekoration und Wärme träumt!
Uns sollte an diesem Abend kalter Beton, ein paar lieblos platzierte Wegweiser und drei verloren wirkende Stände empfangen an denen man seine FALSCH bedruckten Namensschilder und die VERTAUSCHTEN Anstecknadeln und Prämien abholen durfte! Nicht dass ihr jetzt denkt ich wäre eine verwöhnte SU-Demo die mit nichts zufrieden ist… ich habe einfach den Fehler gemacht bereits auf einer Convention gewesen zu sein! Auf einer Convention auf der ich nicht extra Zahlen musste fürs kreativ sein, auf der ich durchdachte und liebevoll gestaltete Dekoration bestaunen konnte und eine Convention, auf der drei Tage lang der WOW-Effekt vorhanden war…
Aber nun gut… andere Länder, andere Meeting Hallen und Klötze und somit auch eine andere Convention!
Nachdem wir Anke zum Silber-2-Empfang verabschiedet hatten gönnten wir uns eine kleine Shopping Tour in Brüssel und blieben ziemlich schnell im schönsten Laden der Hauptstadt stecken. Natürlich hat jeder zugeschlagen und nach einem weiteren Stopp um Schokolade zu shoppen haben wir uns ein bisschen durch die Altstadt gebtrieben die wunderschöne Schaufenster und Ecken zu bieten hat!
Zurück am Ort des Geschehens haben wir noch auf Anke gewartet die sich etwas frühzeitig aus der illustren Runde der höherrangigen Damen befreit hat und gemeinsam haben wir bei Spaghetti, Bier, Sekt und anderen Leckereien den Abend im Loft ausklingen lassen!
Ich denke für heute sind es erstmal genügend Eindrücke und verabschiede mich bis zum nächsten Review der beiden folgenden Tage!
Bis demnächst
Lena
Kati says
Liebe Lena,
das hört sich ja super an. Alles war toll nur die Organisation der Convention nicht, oder?
Bin gespannt auf die Fortführung.
Ganz liebe Grüße Katja